uschy & marco

Tagebuch vom 6. Juli bis 16. Juli



Pünktlich wie eine schweizer Uhr fuhren wir um 6 Uhr weg. Wir mussten nur noch schnell unseren Abwassertank leeren und Frischwasser auffüllen. Aber oh je, es kam kein Frisch- wasser aus dem Hahnen, vermutlich gab es auf dem ganzen Campground kein Wasser mehr. Wir fuhren schon bald einmal über die Grenze nach Colorado und die Landschaft gefiel uns immer besser. Wir sahen Berge, die Wiesen waren grün und da und dort schlängelte sich ein Bach durch die Felder. Gegen Mittag erreichten wir dann Glenwood Springs, wo wir mal wieder so richtig gut einkaufen konnten. Ausser Wein, welchen man in Colorado im Liquer Store kaufen muss, bekamen wir im Safeway alles was unser Herz begehrte. Danach suchten wir uns einen Campground ausserhalb der geschäftigen Stadt. Am Ruedi Creek fanden wir einen guten Platz auf dem fast leeren Mudder Campground. Wir stellten den Hänger hin und fuhren noch einmal in die Stadt um diverse Besorgungen zu machen. Ja wieso machten wir dies nicht zuvor, ganz einfach, erstens wollten wir einen Platz auf sicher und zweitens ist es mühsam mit dem Aufleger in der Stadt, vor allem auch, weil es nicht immer und überall Parkplätze für so lange Fahrzeuge hat. Unterwegs lief uns noch ein Flussotter mit einer Schlange in der Schnauze über den Weg, dass sah ja vielleicht ulkig aus. Im Roaring River Outfitter Shop blieben wir dann über eine Stunde hängen, da uns Dave kaum mehr gehen liess. Es war sehr lustig und interessant und wir lernten viel über den Fluss und hörten die eine oder andere Story. Auf dem Rückweg schauten wir uns den Fryingpan River mal genauer an. Der Fluss ist ein Gold Metal Water und jeder Fliegenfischer träumt von so einem Wasser.  Auch Marco schwärmte nur schon beim Anblick dieses Flusses, allerdings verging im die Schwärmerei schon bald, denn viele Strecken sind privat und dürfen nicht befischt werden. Dass ist wirklich sehr schade und auch beschwerlich, denn man muss immer wieder aus dem Wasser, zum Teil sind die Abschnitte extrem lang wo nicht geangelt werden darf und so müsste man sich immer wieder ins Auto setzen und den Fluss hoch fahren. In Kurzform gesagt: in den Fluss, aus dem Fluss, in das Auto, aus dem Auto, in den Fluss, aus dem Fluss usw. .... Echt doof! Am Abend machten wir ein Feuer und just als wir essen wollten, donnerte ein heftiges Gewitter nieder. Wir hatten ja gelesen, dass es in den Bergen Colorados fast täglich regnet, auch wenn wir dies vor einer Stunde noch nicht geglaubt haben, so scheint es offenbar doch zu stimmen.
Ruedi Reservoir

Hagermann Pass Road
Hagermann Pass Road

Hagermann Pass Road
Hagermann Pass Road

Independence Pass
freundlicher Jeepfahrer
Independence Pass
Independence Pass
Am 7. Juli machten wir einen Ausflug und wollten über den Hagermann Pass nach Leadville fahren. Angeblich sollte dies kein Problem sein und eine Lady sagte uns, dass sie und ihr Mann diese Strasse schon oft und sogar mit dem Trailler gefahren sind. Die Strecke führte oft dem Fryingpan River entlang. Irgendwann wurde die Strasse dann zu einer Gravel Road und nach ca. 10 Meilen war es dann aus für uns. Hier oben ist es sehr schön und es gibt unendlich viele Strassen, welche allerdings nur mit 4x4 Trucks oder ATV's machbar sind. Dies ist e eine Freizeitbeschäftigung der Amies. Wenn man meint, hier fände man Ruhe, so täuscht dies gewaltig. Ueberall und nach jeder Ecke, kommt einem so ein Quad, oder eben so ein ATV (All Terain Vehicle) entgegen.
Wir machten uns dann zu Fuss auf den Weg. Ein freundlicher Jeepfahrer gab uns noch einen "Ritt" über die überflutetet Strasse und weiter ging es bergauf an blumigen Wiesen und kleinen Bächen entlang. Leider stauten sich schon bald einmal bedrohliche Wolken am Himmel und wir entschieden uns nach einer Stunde um zu kehren. Wir waren noch keine fünfzehn Minuten auf der Heimfahrt, da prasselte der Regen nur so runter. Marco ging dann noch angeln aber es tat sich nichts im Wasser. Als wir am Abend auf den Campground zurück kamen sahen wir, dass der Camphost sich aus dem Staub gemacht hatte. War schon eigenartig, gestern tönte es gar nicht so als würde er abreisen. Auf jeden Fall waren wir nun nur noch zwei Partien auf dem Platz. Wir genossen dass natürlich sehr. Wir grillierten, schauten den Vögeln zu und waren fasziniert. Blaue, Gelbe, solche die ausschauten wie Sittiche und natürlich Colibris. Auch sahen wir einen Coyoten, welcher leider, wie all seine Artgenossen kamerascheu war.
Fryingpan River
Fryingpan River
Bachforelle
Fryingpan River
Am Sonntag war Aspen auf dem Program. Die Gegend ist wirklich schön, Aspen selber hat uns aber nicht unbedingt gefallen. Ist halt einfach so ein Touristendorf. Obschon es sehr gepflegt ist und schmucke Häuser und Blumen den Ort zieren, fehlt einfach der Charme. Wir fuhren dann auf den Independence Pass und konnten kaum glauben, dass wir uns auf 3699 m.ü.M. befanden. Die Aussicht war grossartig, obschon es es bewölkt war und Nebel zum Teil sie Sicht trübte. Auf dem Rückweg schauten wir uns noch die Ueberreste des Goldrausches von 1879 an. Unglaublich, dass damals schon Leute hier oben unter solch harten Bedingungen ge- lebt haben. Wenn man sich nur mal überlegt, wieviel Schnee es hier gibt und alles musste von Hand weg geschaufelt werden, Wahnsinn!
Wir waren dann auch schon bald wieder zurück von unserem Ausflug und ich setzte Marco am Fluss ab. Wir vereinbarten, dass er bis zum Damm hoch laufen würde, wo ich auf ihn warten würde. Auf der Fahrt merkte ich aber, dass das viel zu weit ist und so parkte ich schon einige Meilen vor dem Damm. Ich genoss es wieder mal zu lesen und liess mich von der Sonne wärmen. Irgendwann entschied ich mich wieder runter zu fahren und siehe da, was kam mir entgegen? Ein total begeisterter Fishermen. Er meinte, dies mit den privaten Abschnitten sei nicht so schlimm wie er gedacht habe. Auch hatte er unzählige Fische gefangen und war natürlich auch wenig stolz, da alle sagten, dass dies ein sehr anspruchsvoller Fluss sei. Am 9. Juli wollten wir eigentlich weiter. Da aber Marco tags zu- vor so gut Fische fing, entschieden wir uns noch einen Tag länger zu bleiben. Ich setzte ihn wieder am Fluss ab und ging danach nach Basalt. Der Ort ist eigentlich nichts besonderes. Ein paar Läden (Souveniershops), einen City Market und Angelshops, dass war's dann schon bald mal. Allerdings entdeckte ich einen Kitchenstore und dort konnte ich mich natürlich verweilen. Was es hier alles gab, Geschirr, Töpfe, Schnick-Schnack für die Küche und den Tisch, einfach Spitze. Frau Striffler, dass wäre was für dich gewesen. Da hätten unsere Männer wieder eine Krise gekriegt. Auf jeden Fall kaufte ich noch Salami, Brot und Käse und ein Bierchen, denn ich dachte so eine kleine Stärkung kann nicht schaden. Ich fuhr den Fluss hoch und hielt nach Marco Ausschau. Weit und breit keine Spur von ihm. Ich wollte gerade wieder von einer Ausfahrstelle wegfahren, da hörte ich Rufe. Siehe da, Marco hörte den Truck und so konnten wir doch noch ein gemeinsames Pic-nic auf der Ladefläche unseres Chevy's verzehren. Am Abend traf ich bei Meile zwölf wieder auf einen glücklichen Fischer.  Auch heute landete er viele Fische und war happy.
Regenbogen Forelle
Fryingpan River
Bachforelle
Fryingpan River
Am 10. Juli hiess es dann Abschied nehmen von diesem schönen Tal. Unser nächstes Ziel war Gunnison. Die Fahrt über den Pass stresste uns sehr, da unsere Bremsen vom Hänger nicht mehr mit machten. Dieses Problem hatten wir schon einmal, nur schien es nun endgültig so zu sein, dass etwas nicht in Ordnung war. Wir schauten uns noch den Black Canyon of Gunnison an, ein gewaltiger Canyon, welchem sichtlich zuwenig Beachtung geschenkt wird. Wir machten die Runde dem Rim nach und fuhren danach weiter, um unseren Trailer in Gunnison in die Werk- statt zu bringen. Dort wurde zuerst mal das Kabel repariert, welches vom Vorgänger jämmerlich zusammen geflickt wurde, wer weiss, vielleicht war es ja nur ein Wackelkontakt. Schön wär's.
Black Canyon
of the Gunnison
Wir mussten auch noch in die Waschanlage, da die Black Canyon Road neu gemacht wurde. Genau gesagt wird die Strasse aufgekratzt und Bindemittel beigefügt. Wenn es dann trocken ist, ist es wie Beton. Genau so war es dann unter unserem Chassis. Marco bekam die vielen Kilos Belag kaum mehr weg. Dass war vielleicht eine Sache und in der Waschstrasse sah es, nach dem es endlich geschafft war, aus, als hätte ein Maurer seine Ladung verloren.
Wir stellten uns dann auf den KOA Campground, Marco nahm die Bremsen noch einmal genauer unter die Lupe und kam zum Schluss, dass irgendwas mit den Kontakten nicht in Ordnung sein musste.
Blue Mesa Lake
nichts ungewöhnliches
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg Richtung Lake City. Die Strasse führte uns durch eine sehr schöne Gegend und über die Berge. Unsere Bremsen versagten andauernd und wir waren froh, als wir es endlich geschafft hatten. Die Suche nach einem Campground ver- lief nicht so gut und wir vertrödelten Stunden. Zuerst fuhren wir eine Ewigkeit auf einer Gravel
Road bis wir zum Williams Creek Campgrund kamen. Dieser gefiel uns nicht so und so fuhren wir noch weiter bis zum Mill Creek Campground, wo die Plätze aber zu klein waren für unseren Aufleger. Wir befanden uns inzwischen auf fast 3000 m.ü.M., was einem aber kaum bewusst war. Die Vegetation ist vergleichbar mit unserer auf ca. 1200 m.ü.M., unglaublich. Wir verliebten uns einfach in diese Gegend, Colorado ist in jeder Hinsicht ein Paradies. Es war dann schon recht spät, als wir dann auf dem the Gate Campground am Lake Fork of Gunnison River ankamen. Hier wurden wir auch gleich von Betty und Bob aus New Mexico begrüsst, welche schon seit Jaren auf diesen Campground kommen und sich hier mit ihren Freunden Beth und Carl aus Oklahoma trefffen. Auch diese lernten wir beim gemeinsamen Abendessen kennen. Am 12. Juli fuhren wir noch einmal nach Gun- nison um unseren  Auf- leger
Bachforelle
Bachforelle
Lake Fork of Gunnison

in der Garage an zu melden. Wieder zu- rück auf dem Camp- ground ging Marco noch angeln, mit Erfolg, was unsere unsere Nachbarn sehr verblüffte.
Am Abend assen wir wieder zusammen Z'Nacht, jeder brachte etwas mit und so war schnell gekocht. Leider kam es dann heftig regnen und wir verzogen uns unter unsere Markise. Es war richtig kalt und wir genehmigten uns einen Kafi Fertig, welcher uns schön von innen aufwärmte. Am nächsten Tag machten wir nicht viel, wir fuhren nach Lake City, kauften ein und riefen die Mails ab. Es ist erstaundlich,  hier ist so viel los, aber ein Internet Café gibt es hier nicht. Also versuchten wir es anders, was auch klappte. Es ist unglaublich wie viele ihr Netz nicht schützen. Am Abend kochten wir wieder gemeinsam. Wir machten unsere "berühmte" Gemüsepfanne auf dem Grill, Carl grillierte Hähnchen sweet and sauer und wir überraschten dann die Vier noch mit Schoggibananen auf dem Feuer, was grosse Begeisterung auslöste. Danach spielten wir Fast Track, ein genial gutes Spiel, welches wir bis jetzt noch nie gesehen haben. Auf jeden Fall hatten wir viel spass und es regnte für einmal nicht am Abend.
Fahrt über den Slumgullian Pass Richtung Rio Grande Reservoir
North Clear Creek Falls
Am 14. Juli war Seeseigthing angesagt. Die Fahrt über den Slumgullian und Spring Creek Pass war sehr schön. Auch die North Clear Creek Falls waren wirklich sehenswert. Wir fuhren dem Rio Grande River entlang nach Creede. Diese Stadt lebte einst vom Gold und Silber, nun ist es sicher so, dass dieser Ort von den Touristen lebt, welche wie wir auch, die alten Minen anschauen und den einen oder anderen Shop auf suchen. Wir fuhren den Bachelor Loop und es war sehr spannend, all die Ueberreste der alten Minen zu sehen.
Rio Grande Reservoir
Creede
Bachelor Loop
Creede
Bachelor Loop
Bachelor Loop
Mir gefiel dieser süsse und sehr lebendige Ort, Marco konnte sich nicht so anfreunden mit der "Touristenfalle". Also machten wir uns schon bald auf den Rückweg. Die Sicht auf die San Juan Mountain und das Rio Grande Reservoir war umwerfend. Wir machten noch einen Ab- stecher ins Reservoir, es war einfach traum- haft. Auch der Rio Grande River ist ein be- kanntes Gewässer, aber auch hier sind sehr viele Abschnitte privat. In Lake City angekom- men entschieden wir uns nch die Henson Creek Road zu machen. Die Gravel Road führte unter anderem auch zu einer alten Mine, wie auch zu vielen Trails. Hier könnte man Wanderungen machen, einfach toll. Einzig dass am Nachmit- tag meistens Gewitter aufkommen ist schade. Von hier aus führt ein Trail  auf's Matterhorn und auf's Wetterhorn. Wir staunten nicht schlecht, als wir dies sahen. Wir schauten uns die alten Häuser der Mine an und machten dann in Capitol City kehrt, Capitol City besteht üb- rigens aus zwei Häusern aus dem Jahre 1877, ansonsten gibt es hier nichts mehr zu sehen. Natürlich konnte es Marco nicht lassen und angelte noch ein wenig im Lake Fork of the Gunnison River.
unterwegs
Henson Creek
Henson Creek
Lake Fork of Gunnison
Auch dieser Fluss ist top und sehr beliebt  bei Fliegenfischern. Heute assen wir wieder ge-  meinsam Z'nacht und danach wurde Fast Track gespielt. Auch heute Abend hatten wir Glück und es fiel kein Regentropfen, als wir in Lake City waren, regnete es. Hier blieb es aber trocken.  
Lake Fork of Gunnison
Lake Fork of Gunnison
Bachforelle
Good Company
Regenbogenforelle
Regenbogenforelle
Bachforelle
Lake Fork of Gunnison
Am folgenden Tag machten wir nicht viel. Marco bekam einen Anfall von Putzwut und reinigte alle Fenster, bevor er sich weider in den Fluss stürtze. Keine 10 Minuten später kam er schon mit einer Forelle zurück. Heute war ein ganz schöner Tag und am Abend machten wir Risotto mit Steinpilzen und dazu italienischen Salat. Alle waren begeistert, Risotto kannten sie nicht. Am 16. Juli, unserem letzten Tag hier, gingen Marco und Bob zusammen angeln. Ich machte in der Zeit einen Ausflug nach Lake City, wo ich die schönen, alten Häuser besichtigte und noch ein zwei Läden auf suchte. Bob kam dann gegen drei Uhr wieder zurück, Marco angelte noch ein Stück Flussaufwärts. Am späteren Nachmittag grollte es dann verdächtig am Himmel und es wurde immer schwärzer. Genau in dem Moment als Carl Marco mit dem Auto holen wollte, kam Marco zurück und bald darauf regnete es wie aus Kübeln. Da die Anderen alles Mögliche und Unmögliche dabei hatten, wurden zwei Gas- grills und ein Tisch unter der grossen Markise von Beth und Carls Wohnwagen aufgestellt. Es wurde Fisch gebraten und frittiert, dazu gab es
Haschpoppies, (frittierte Maiskügeli) Ofenkartof- feln und Salat. Eigentlich war es zuviel des Guten und so bekam auch der Hund von Betty und Bob noch was ab. Da es auch sehr kalt war, räumten wir schon bald wieder alles zu- sammen und verabschiedeten uns von allen, da wir nicht wussten, ob wir uns am morgen noch sehen würden, da wir um 7 Uhr los mussten.